Bewerbungsfotos im Studio-Look für Simon
Mein Freund Simon brauchte Bewerbungsfotos für verschiedene Anlässe. Klassischerweise würde man dafür in ein Fotostudio gehen. Meine erste Frage war dagegen: Hast du eine große, weiße Wand? Ja! Dann machen wir das bei dir.
Der Termin zu Hause hat gleich mehrere Vorteile: Erstens hat man, mindestens gefühlt, mehr Zeit als in einem kurzen Studio-Slot. Zweitens fühlt man sich zu Hause wohler. Drittens kann man verschiedene Outfits probieren und hat später mehr Auswahl.
Der Aufbau ist einfach: Der Bewerber dreht sich etwas ein. Am besten so, dass er später im Layout seiner Bewerbungsunterlagen in die Mitte des Blattes schaut. In diese Richtung habe ich das erste Licht aufgestellt. Wichtig ist: Es ist ein weiches Licht von der Seite. Somit bekommt das Gesicht zwar Kontraste durch Licht und Schatten, es bilden sich aber keine harten Schattenlinien, etwa ein Dreieck hinter der Nase. Ein zweites Licht beleuchtet von hinten Haare und Schulter und schafft eine weiche Kante, die das Subjekt noch mehr vom Hintergrund abhebt. Zur weißen Wand bleibt einiger Abstand. Somit wird sie weniger beleuchtet und grau.
Auch wenn der Aufbau im Vergleich zum Studio unspektakulär ist – viele Menschen werden steif und verkrampft, sobald sie vor der Kamera stehen. Zum einen hilft da: in Bewegung bleiben, Schultern lockern oder mal mit dem Fotografen Platz tauschen. Zum anderen lasse ich Menschen für Bewerbungsbilder immer gerne auf einem Barhocker oder einer Stuhlkante sitzen. Man bleibt dabei aufrecht, ist aber entspannter. Und wenn ich das Bild leicht von oben schieße, sieht es aus, als beugte sich der Bewerber dem oder der Betrachter:in entgegen. Besonders gut ist dieser Effekt auf dem Bild von Simon im grünen Hemd zu sehen.
Bewerbungsfotos müssen aber nicht immer einen grauen Studiohintergrund haben. An welche Locations ich gerne gehe, habe ich hier aufgeschrieben.