Mitsingen bei der Mittagsmusik
Die Mittagsmusik in der Regensburger Niedermünsterkirche, jeden Samstag um fünf nach zwölf, hat mich schon zu Schulzeiten für Fotos oder Videos beauftragt. Vor kurzem war ich in Regensburg und wurde sponten gefragt, ob ich denn am Samstag noch Zeit hätte. Obwohl ich nur eine Kamera und ein Objektiv dabei hatte, sagte ich, ich tu, was ich kann.
Das besondere in dieser Woche war, dass Chorsänger:innen mit etwas Erfahrung beim letzten Stück mitsingen durften: dem Hallelujah aus Händels Messias. Für diesen Spontan-Chor fand vor dem Konzert eine Probe statt, die ich schon festhielt.
Während des Konzerts war meine erste Priorität, Bilder von den beiden Solist:innen zu bekommen. Die schönste Perspektive wäre leicht von der Seite – dort waren aber voll besetzte Kirchenbänke. Die Optionen waren also, vor der ersten Bank zu stehen und das Profil zu fotografieren, oder leise durch den Mittelgang zu schleichen. Über die Bänke hinweg zu fotografieren, war ohne Tele nur sehr begrenzt möglich.
Gerade mit den Bildern des Sängers über die vordersten Bänke hinweg und aus dem Mittelgang, mit Orchester und Hochaltar unscharf im Hintergrund, bin ich aber sehr zufrieden.
Weiter wollte ich auch einzelne Musiker:innen oder zumindest Stimmgruppen aus dem Orchester abbilden. Hier drei Beispiele.
Da ich kein Tele hatte, ist etwa auf dem ersten Bild der Cellist noch ganz im Bild, obwohl der Fagottist im Fokus liegt. Irgendwie muss man den größeren Bildausschnitt füllen und eine harmonische Komposition bekommen. Improvisation gibt’s eben nicht nur in der Musik.
Wichtig ist den Veranstalter:innen natürlich, dass das Konzert gut besucht ist. Auch generell ist eine Totale, die den ganzen Raum, die Zuschauer:innen und das ganze Orchester zeigt, ein Must-have. In Kirchen bietet sich dafür meistens die Orgelempore an. Als Alternative bin ich aber auch zwei Schritte in den Altarraum gelaufen und habe so die Perspektive des Orchesters eingenommen.
Wie bei jedem Konzert habe ich auch hier nicht den Dirigenten vergessen und versucht, ihn mit Emotionen und im Kontakt mit den Musiker:innen einzufangen.
Auch hier sieht auf dem Bild aus dem Mittelgang: das Tele fehlt. Um den Dirigenten aus dieser Perspektive voll ins Bild zu bekommen, hätte ich mich fast direkt vor ihn stellen müssen. Gefüllt habe ich den Bildausschnitt daher, anonym von hinten, mit ein zwei neugierigen Jungs.
Zum Schluss kam dann der große Moment des Spontan-Chores mit dem Hallelujah von Händel. Dabei habe ich nochmal ein paar Sänger:innen und den ganzen Chor mit Dirigent eingefangen – und als langjähriger Chorsänger manchmal hinter meinem Kamerasucher mitgesungen.