Highlands und die Isle of Skye

Im Juni 2023 war ich mit einer guten Freundin zwei Wochen in Schottland, um Fotos von der Landschaft dort zu machen. Hier ein kleiner Reisebericht mit den Geschichten zu den besten Fotos. Teil 2: Highlands und die Isle of Skye

Zwei Tage später als geplant konnten wir endlich im Camper in die Natur starten. Was da nicht geklappt hat, habe ich in Teil 1 erzählt. Als erstes ging es in die Highlands, vorbei an grünen Wiesen, Schafen, Seen und über kleine Passtraßen.

Eine der ersten Stationen war die bekannte Burg Eilean Donen Castle auf einer kleinen Landzunge im Loch Duich. Als wir ankamen, fielen gerade die letzten Strahlen der untergehenden Sonne auf die Burg und die Berge dahinter. Mein erster Gedanke: Noch schnell ein Zeitraffer starten. Was ich leider nicht wusste: Der See ist direkt mit dem Atlantik verbunden. Das heißt, die Gezeiten zeigen sich auch im See und nach zehn Minuten musste ich meine Kamera vor dem Absaufen retten. Immerhin auf einem Foto konnte ich das Abendlicht auf der Burg festhalten.

Als nächstes fuhren wir auf die Insel, die wie kaum ein anderer Ort für die schottische Landschaft steht: die Isle of Skye. An den ersten bekannten Spots, an denen sich die Touristen teilweise stapeln, hatten wir wenig Glück. In den Fairy Pools floss aufgrund des heißen Wetters viel weniger Wasser als sonst – dementsprechend sahen sie auch weniger spektakulär aus. Auch am bekannten Leuchtturm am Neist Point war das Wetter, vor allem Licht und Himmel eher undankbar.

Deutlich mehr Glück hatten wir dafür an weniger überlaufenen Spots. Mit unserem kleinen Camper konnten wir zum Beispiel auf einem Parkplatz direkt an einem Steilhang über dem Meer übernachten. Dort erwartete uns morgens um vier ein fantastischer Sonnenaufgang über einer kleinen Fischfarm. Zeit für ein Zeitraffer!

Noch vor dem Frühstück ging es weiter, um die goldene Stunde zu nutzen. Vom Parkplatz aus fuhren wir ein kurzes Stück ins Innere der Insel und eine schmale Passtraße hoch. Das Ziel: Ein Pfad nahe des Berggipfels Quiraing. Von oben blickt man nicht nur auf die grüne Hügellandschaft eingetaucht in warmes Licht und Teiche, die den blauen Himmel spiegeln. Mit der richtigen Perspektive bildet die Passtraße auch eine Linie, die den Blick durch das Bild führt.

Nicht zu unterschätzen sind in den Highlands und auf der Isle of Skye die Midges. Kleiner als Fruchtfliegen, in Schwärmen unterwegs und bissig. Besonders aktiv sind die Midges im Juni – und morgens uns abends, also genau dann, wenn das Licht am besten ist. So waren wir für Fotos auf der Isle of Skye meistens in voller Montur inklusive einem Netz für’s Gesicht unterwegs. Und recht bald beschlossen wir, uns auf ein paar Spots auf der Insel zu beschränken.

Das Cill Chriosd Manse House war daher der letzte geplante Spot. Ein verlassenes Haus im Süden der Isle of Skye. Bei näherem Hinsehen stellte sich heraus: So verlassen ist die Ruine nicht. Eine Herde Schafe hat das Haus inzwischen in Beschlag genommen.

Schon auf dem Weg von der Insel mussten wir nochmal stehen bleiben. Am Blick auf das Ornsay Lighthouse konnten wir einfach nicht vorbeifahren. Und beim Isle Ornsay Pier erlag ich ausnahmsweise der Versuchung, ein Bild in Schwarzweiß umzuwandeln – das macht ja angeblich jedes Bild besser…

Danach verließen wir endgültig die Isle of Skye, passierten wieder Eilean Donan Castle und suchten uns oberhalb des Sees einen Parkplatz an einem Pass, auf dem wir mit unserem Camper nach drei Tagen Skye endlich ganz allein waren. Geweckt wurden wir am nächsten Morgen vom schönsten Sonnununtergang der ganzen Reise.

In Teil 3 der Reise werden wir den Highlands engültig den Rücken kehren und an die Ostküste Schottlands fahren.